31.12.2020
2020/2021 – Schon die dritten Kunst-Wolken in dieser Woche, – das Jahr geht gut zu Ende.

Bei dem zwiegeteilten Foto der mächtigen Wolken könnte man meinen, die Wolken unter der 21 seien recht schwarz und Schwarz-Sehen sei doch für den Jahreswechsel nicht die beste Strategie. Wieder einmal täuscht der erste Blick. In Wirklichkeit ist es so: Die Wolken haben sich testen lassen, – und das Testergebnis, das sieht man auf den ersten Blick. Im Gegensatz zu der linken 20er Seite ist die 21er negativ. Wenn das kein positives Denken ist!
30.12.2020

29.12.2020
Gestern war der erste Montag für die Kunst, aber auch der heutige Dienstag muss hier ganz im Zeichen der Kunst stehen: Heute vor 100 Jahren wurde Hanns Josef Kaiser, mein Vater, geboren. Nicht einmal drei Jahre haben gefehlt und er hätte diesen Tag noch selbst erlebt.
Hanns Josef Kaiser war ein hervorragender Zeichner, ein unglaublich einfallsreicher Maler, ein unermüdlicher Bild- und Objekt-Monteur, der aus allem Kunst machen konnte und das auch tat, ein durch und durch kreativer Kopf und ein wunderbarer Mensch.

Das herrliche Aquarell ist schon seit Ende der 80er-Jahre in meinem Besitz. Ich durfte mir zur Hauseinweihung eines aus seiner Reihe der Phantastischen Landschaften aussuchen, und meine Wahl fiel ohne Zögern auf dieses Bild, obwohl ich damals noch weit von meinem Wolkenthema entfernt war. Ob meine Begeisterung für Wolken und Himmel schon damals so groß war oder ob dieses Bild vielleicht maßgeblich an der Entstehung dieser Begeisterung mitgewirkt hat, vermag ich nicht zu sagen. Mit großer Sicherheit kann ich aber sagen, dass ich beim Fotografieren des norwegischen Bergsees an dieses Bild meines Vaters gedacht habe. Leider gab es an jenem Junitag 2018 keine einzige Wolke. Hanns Josef Kaiser ist übrigens nie in Norwegen gewesen.

28.12.2020 MONTAGE für die Kunst
An diesem Montag eine Foto-Montage für den WOLKENMEHR – Jahresrückblick, zugegeben etwas anmaßend, die Seite gibt es erst seit vier Monaten. Dennoch hatte ich keine Schwierigkeiten, den Wolkenkasten gut zu besetzen (den Setzkasten gut zu bewölken). Auf den ersten Blick erkennt man, dass der Himmel eine ziemlich bunte Angelegenheit ist, und die Wolken ein recht buntes Völkchen sind.

Dieses Bild sei aber nicht nur Rückblick, sondern auch Ausblick. Ab jetzt möchte ich, nach Möglichkeit - ein starres Systemdiktat lehne ich ab - die Montage für die Kunst nutzen (fridays for future - mondays for fine art). Die im Grunde längst entschiedene Frage, ob Fotografie nicht ebenfalls Kunst ist oder jedenfalls sein kann - selbstverständlich ist sie das, selbstverständlich kann sie das - möchte ich dabei gar nicht erst berühren, sondern die Wolken-Montagsbilder von den Dienstags-bis-Sonntags-Wolkenbildern dadurch unterscheiden, dass sie auf jeden Fall künstlich, kunstvoll und gelegentlich künstlerisch sind, Kunstwerke und Kunst-Werke, Kunst-Wolken und Wolkenkunst. An den Montagen (die nach den Sonntagen) werden also nicht nur Montagen (wie der obige Jahresrückblick) auftauchen, sondern auch Zeichnungen, Gemaltes, Überarbeitetes usw. Die Hardcore-Wolkenfans werden es verschmerzen. Wolkenfreunde sind, davon bin ich überzeugt, auch Liebhaber der Kunst oder der Künste, oder sollten es jedenfalls sein, oder sollten es werden. Bliebe noch die Frage zu klären: warum der Montag? Ich habe mir überlegt, dass auch Kunst nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage funktionieren könnte. Montags sind die Museen geschlossen, wer dennoch Kunst sehen will, bekommt sie hier, unter diesem Zeichen: W O L K E N U > S T
27.12.2020
Verheißungsvoll oder bedrohlich, friedlich oder unheimlich?

25.12.2020
Zu Weihnachten wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen.

24.12.2020

22.12.2020
Der menschliche Wille kann Berge versetzen, – eine wundervolle Weisheit! Ich gestehe es offen: auch als passionierter Ebenenbewohner hätte ich immer schon gerne ein paar Berge vor der Haustür gehabt, auch wenn ich den weiten Blick in die Tiefe des Raumes – aus der einst Netzer kam – nicht missen möchte.
Dass mein Wille so stark sein könnte, meinen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, habe ich bis heute nicht geahnt. Aber eben habe ich sie gesehen und hier zeige ich sie euch, die schneebedeckten Gipfel des leicht wolkenverhangenen Niederrheinischen Wolkengebirges, der nie gesehene Blick auf die hochalpinen Big Four: Eiger, Mönch, Jungfrau und Nonne, eine Aussicht, bei der auch die sonst so bergpanorama-verwöhnten Voralpenländler neidisch werden sollten! Gleich schnüre ich meine Bergschuhe für eine erste Tour.

21.12.2020
Der kürzeste Tag des Jahres soll doch mit ein wenig Licht gefeiert werden.

20.12.2020
Was treibt der Himmel für ein Spiel? Was tut er dem wohlgesonnenen Wolkenbeobachter an? Da unten Regen, Schwärze, Finsternis und Bedrohung, sogar noch mit einem leicht affektierten Grau-Gelb-Orange hinterlegt, darüber ein unfreundliches und unerfreuliches Graugewölk, aber dann, wenn man, fast schmerzhaft, den Kopf in den Nacken legt, ganz oben, ein tiefblaues, auch noch annähernd herzförmiges Wolkenloch, wie ein spöttischer Kommentar – das ist doch die Höhe!

19.12.2020
FROH LOCK DOWN So unersprießlich das alles auch gerade ist, von down zu froh sind es nur ein paar Buchstaben. Zugegeben der Weg ist beschwerlich, unangenehm dornig und bedrohlich gefährlich, aber er ist vorhanden und sogar kurz: LOCK DOWN DORN DROH FROH LOCKEN Ja dann los, Engel Aloisius!

18.12.2020
Nochmal kurz auftauchen aus dem dunklen Wolkendickicht, nochmal Luft schnappen, ein wenig Lichttherapie tut gut.

So ähnlich könnte die vorgestrige Wolkendecke von oben ausgesehen haben. Auf den ersten Blick eine flauschig-weiche Watteschicht in kühler blaustrahlender Helligkeit, ohne Gedanken an die darunter herrschende Finsternis, dafür aber an Reinhard Mey: Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen, und dann … . Dieses “sagt man” scheint mir sehr wichtig, es rettet das Lied gerade noch vor dem Kitsch. Es gibt immer einen zweiten Blick: unzugängliche, unwägbare Weichheit, lauernde Untiefen, eiseskalte Einsamkeit, Ängste und Sorgen – Wolkenwanderer aufgepasst!
17.12.2020

16.12.2020

Corona-Wolken 2020 Strahlende Frühlingstage, ein strahlend blauer Himmel Die Welt unter der Corona-Wolke Wie eine Bleidecke legt sie sich über das Land Das Leben erstirbt, alles scheint gelähmt Nur wenn man genau hinhört bemerkt man, dass die Vögel singen wie immer Trübe Dezembertage, ein schwerer grauer Himmel Die Welt unter der Corona-Wolke Wie eine Bleidecke liegt sie erneut über dem Land So still war die Stille Nacht noch nie Nicht einmal in den Kirchen hört man die Menschen singen
15.12.2020
Bevor die Dunkelheit und das Grau weiter vorrücken und gänzlich dominieren, was – da brauchen wir uns keinen wolkigen Illusionen hinzugeben – unvermeidlich sein wird, hier noch ein wenig Blau, das allerdings gar nicht erst den Eindruck friedlicher Harmlosigkeit aufkommen lässt, da eine irritierend dynamische, fast aggressive Komponente nicht übersehen werden kann, auch wenn das noch nicht ganz kahle Gezweig umstehender Bäume dies etwas zu besänftigen wünscht.

14.12.2020
Nach der ersten Welle kommt die zweite Welle und dann … . Und heller wird es auch nicht mehr.

13.12.2020
Was sich da oben zwischen den beiden dunklen, diagonal aufklaffenden Wolkenbahnen auftut, das könnte man – in starker Vergrößerung und mit gutem Willen – als schneekristall-glitzer-leuchtsternchenhafte Dekoration für den heutigen dritten Advent durchgehen lassen, aber der restliche Himmel erscheint mir eher wie eine wundersame Drohung.

12.12.2020
Das sieht zunächst friedlich aus, aber ist dem zu trauen? Eine Wolkendecke schiebt sich über das Land. Nein, sie ist nicht auf dem Rückzug, sie breitet sich aus, sie kommt näher, sie wird breiter, sie wird dunkler.

11.12.2020
Genug der künstlichen Wolken! Auch die Explosionswolke im fernen Texas (Cumulus Flammagenitus Muskiensis) vermag uns nicht zu begeistern. Unsere heimischen Wer-Weiß-Von-Wem-Wolken (WWVWW) sind schon aufregend und bedrohlich genug (wenngleich sich da unten doch wieder einige Homogenitus unters Wolkenvolk mischen).

10.12.2020
Nein, es ist noch nicht der vierte Advent…

…aber die Cumulus Erwehehgenitus bringen auch aus fast 30 km Entfernung etwas vorweihnachtliche Farbe in den an diesem Tage wolkenlosen Himmel.
09.12.2020
Man sollte nicht immer nur in die natürlichen, oft so schrecklich schönen Wolken gucken. Darauf wurde bereits gestern und am 26.09.2020 mit dem Bild Nr. 23 hingewiesen. Auch der Mensch ist heutzutage in der Lage, sehr eindrucksvolle Wolken herzustellen, was hier gleich mit zwei Fotografien (Nr. 74 und 75) unter Beweis gestellt werden soll. Diese sind zwar schon fünf bzw. acht Jahre alt, aber für die gezeigten Protagonisten gilt, leider nicht im Märchen, sondern in der rheinischen Realität: und wenn sie nicht abgeschaltet sind, so qualmen sie noch heute, und so ist es, und die Stoffe der RWE-Wolken werden uns ohnehin noch lange beschäftigen.

Wir sehen das Rheinische Braunkohlerevier bei der Arbeit, auf dem Foto unten die Kraftwerke Frimmersdorf, Neurath und Niederaußem (v.l.n.r.), auf dem Luftbild oben die gleichen drei in umgekehrter Reihenfolge und hinten Weisweiler. Sie arbeiten sichtbar fleißig und gemeinsam an einer Versiegelung des Landes mit einer soliden CO2-Schicht. Die Großindustrie am trüben Rhein unten im Foto, die sich doch in Sachen Luftverschmutzung redlich Mühe gibt, wirkt dagegen recht popelig. In der traurigen Statistik der Treibhausgasemissionen der europäischen Kraftwerke von 2015 liegen die hier friedlich vor sich hin qualmenden Anlagen weit vorne: Platz 2: Neurath, Platz 3: Niederaußem und Weisweiler immerhin Platz 5, das ist doch was! Dennoch möchte man RWE nicht unbedingt zu diesen “Erfolgen” gratulieren. Gratulieren könnte ich mir allenfalls zu diesem Schnappschuss – von den Big Five drei auf einen Streich, bei einer Fotosafari im afrikanischen Busch absolute Spitze! – tue es aber nicht.
08.12.2020
Schon seit Kain und Abel hat man bei Rauchsäulen ein mulmiges Gefühl.

Wolkenwissenschaftswahrheiten Gerade heute habe ich mich bei der Zeitungslektüre über die famose Eigenschaft der deutschen Sprache gefreut, neue Wörter durch Aneinanderreihung von alten zu bilden (Seewasserspiegelendlage), da muss ich auf meinem vertrauten Terrain der Wolken erfahren, dass die dort oben angesiedelte Wissenschaft immer wieder lateinische Begriffe erfindet, und vielleicht schon darin ihre Abgehobenheit kundtut. Der Internationale Wolkenatlas wurde bereits am 23.03.2017 um eine Reihe neuer Wolkenklassifikationen ergänzt, die ich unverzeihlicherweise erst in diesen Tagen zur Kenntnis nehme, wofür ich mich ausdrücklich entschuldige. Die gestern erwähnte Cirrus Homomutatus entsteht, wenn sich eine durch Luftfahrzeuge verursachte Cirrus Homogenitus über einen längeren Zeitraum erhalten hat und durch Windeinflüsse u. ä. verformt wurde. Bisher hat man von Kondensstreifen gesprochen und mehr muss da eigentlich auch nicht gesagt werden, wobei allerdings Homogenitus alle von Menschen gemachten Wolken bezeichnet, also auch Wolken aus Kraftwerken und Schornsteinen (auch Tabakspfeifen?). Es gibt Albernheiten wie die Klassifikation der Stratus Cataractagenitus (der durch Wasserfälle erzeugte Nebel). Die Stratus Silvagenitus (durch Waldbrände erzeugte Schichtwolken) werden die Menschen in Kalifornien und Australien wohl nicht als Albernheit akzeptieren, und natürlich sind auch die hier gezeigten Cumulus Homogenitus eine ernste Angelegenheit, wenn auch mit einer fragwürdigen Bezeichnung, die Egidius Kaub übrigens verworfen hätte, und zwar nicht nur, weil er lateinische Bezeichnungen ablehnte, wie wir schon wissen, sondern weil für ihn nur die nicht-menschengemachten Wolken von Interesse waren, alles andere hätte er als Wolke (nubes) gar nicht erst gelten lassen.
07.12.2020
Manches erscheint schleierhaft in diesem Dezember und nicht alles an diesem Himmel ist natürlichen Ursprungs. Denn da mischen sich einige Kondensstreifen, wissenschaftlich jetzt Homomutatus genannt, lange und dünne künstliche Wolken, die insbesondere im Gefolge von Flugzeugen entstehen und eine wichtige Klasse anthropogener Wolken darstellen, unter ihre Zirrus-Gattungsgenossen.

05.12.2020

04.12.2020

Da gibt es nichts zu diskutieren, da gibt es kein Schönreden, der Himmel ist dunkel, sehr dunkel, Tendenz schwarz. SCHWARZ SEHEN SCHWARZ DENKEN SCHWARZ FÜHLEN BLACK MATTERS
02.12.2020
Noch ein Datum, an dem man mit drei Ziffern auskommt, – das muss genutzt werden. Und da das heutige fiese Nassgrau nicht weiterhilft, ein Griff ins jüngste Archiv mit diesem viel zu schönen Morgenhimmel.

Die Plätzchenbäckerei der Engelchen hat an diesem Tage schon früh die Arbeit aufgenommen. Der Mobilfunkturm steht nicht zufällig in der Mitte. Die Engel backen online.
01.12.2020
Viel zu schön, der Weg in den Dezember

Ein großer Vorteil des Winters ist es ja, dass man für Sonnenaufgänge nicht so früh aufstehen muss.
Wäre dieser Himmel für den heutigen Morgen, als Weg in den Dezember, nicht perfekt gewesen? In Wahrheit ist er aber vom 28.11.2020, für diesen Tag allerdings viel zu schön, eigentlich überhaupt zu schön, viel zu schön für einen öden November, für einen verwaisten Dezember, und viel zu schön für einen so ernsthaften Blog. Aber was will man machen, wenn es nun mal wirklich so schön war?
Einsam die Spaziergängerin, mit ihrem Hund, immerhin.